Unter dem Leitthema „Vielfalt wagen – mit Deutsch“ versammelten wir uns in der traditionsreichen Hansestadt Lübeck, um gemeinsam die Vielfalt nicht nur der deutschen Sprache, sondern auch der Kontexte, in denen sie gelehrt, gelernt und gelebt wird, zu feiern und zu reflektieren. Mehr als 2.500 Lehrkräfte, Wissenschaftler:innen und Bildungsexpert:innen aus über 100 Ländern kamen zusammen, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen und zukunftsweisende Impulse für den Deutschunterricht in einer globalisierten Welt zu setzen.
Genau genommen waren es insgesamt 2740 Teilnehmer an der Internationalen Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer. Darunter waren 20 Teilnehmer aus Estland, der vierköpfige Vorstand des Estnischen Deutschlehrerverbandes war anwesend, außerdem Vertreter der Universität Tartu und der Universität Tallinn, vom Goethe-Institut Estland und Deutschem Kulturinstitut Tallinn sowie eine Reihe von Deutschlehrern aus ganz Estland.
Die Internationale Tagung der Deutschlehrer:innen (IDT) ist das weltweit größte Forum des Faches Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (DaF/DaZ). Die IDT wird im Auftrag des Internationalen Deutschlehrerinnen- und Deutschlehrerverbandes (IDV) und seiner Mitgliedsverbände veranstaltet. Die erste Internationale Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer (IDT) fand 1967 in München statt. Zur weiteren Vernetzung regionaler Verbände sowie zur Unterstützung von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen wurde ein Jahr später (1968) der Internationale Deutschlehrerinnen- und Deutschlehrerverband (IDV) gegründet. Die IDT bietet Kultur- und Sprachmittler:innen ein Forum zur Darstellung neuer Entwicklungen, zur Weiterbildung und zum Austausch. Unter anderem im Rahmen von Sektionsarbeit und Workshops werden neue Konzepte und Entwicklungslinien zur Diskussion gestellt.
Das Motto der IDT 2025 in Lübeck lautete „Vielfalt wagen – mit Deutsch“. Das Ziel aller Veranstaltungsformate auf der IDT 2025 war dementsprechend, sich mit Fragen zu beschäftigen, die sich aus einer stärkeren Berücksichtigung von Diversität beim Lehren und Lernen der deutschen Sprache ergeben. Zum anderen sollte aber auch das Fach Deutsch als Fremdsprache/Deutsch als Zweitsprache in seiner großen Vielfalt, z.B. hinsichtlich seiner theoretischen Grundlagen und Forschungsansätze, sichtbar werden. Entsprechend vielfältig war auch das Fachprogramm angelegt. Das Kernstück der Tagung bildete wie immer auf der IDT die Arbeit in den Sektionen zu den einzelnen Themenbereichen. Zudem gab es die Möglichkeit, mit einem Poster aktuelle Forschungsprojekte zu präsentieren und diskutieren zu lassen. Darüber hinaus wurden Workshops angeboten, die entweder einen starken Praxisbezug aufweisen oder forschungsmethod(olog)ische Fragen in den Mittelpunkt stellten.
Die nächste Internationale Tagung der Deutschlehrer:innen (IDT) findet im Jahr 2029 in Deutschland statt, voraussichtlich im Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Text und Fotos: Jutta Laane, Vorstandsmitglied